Zuletzt aktualisiert 02. März 2023
Inhaltsverzeichnis
Bloomwell, das auf Cannabis spezialisierte Start-up aus Frankfurt, plant einen bedeutenden Schritt in seiner Unternehmensentwicklung. Neben dem prominenten Investor Moritz Bleibtreu beteiligen sich auch zwei US-amerikanische Investmentfonds mit Millionenbeträgen an dem Unternehmen.
Moritz Bleibtreu, der aus Filmen wie "Der Baader Meinhof Komplex" oder "Elementarteilchen" bekannt ist und in "Lammbock" einen Kiffer spielte, setzt sich auch abseits der Kamera für die Legalisierung von Cannabis ein. Nun hat der Schauspieler einen sechsstelligen Betrag in das Frankfurter Cannabis-Start-up Bloomwell investiert, da er davon überzeugt ist, dass die Cannabis-Pflanze vielen Menschen helfen kann, ein besseres Leben zu führen. Bloomwell CEO Niklas Kouparanis ist begeistert von dem prominenten Investor und sieht in Bleibtreus Kontakten zur Filmbranche einen großen Vorteil für das Unternehmen. Der Kontakt zu Bleibtreu kam über den Rapper Giwar Hajabi („Xatar“) zustande, der als Markenbotschafter für Bloomwell tätig ist.
Von Goldman Sachs zum Investment in Cannabis: Die Karriere des Investors William Muecke
Neben Moritz Bleibtreu investieren auch andere Kapitalgeber in Bloomwell. Die US-amerikanischen Investmentfonds Artemis Growth Partners und Measure 8 Venture Partners beteiligen sich mit Millionenbeträgen an dem aufstrebenden Unternehmen in der Cannabis-Branche und gehören zu den wichtigsten Geldgebern in diesem Bereich. William Muecke, Mitgründer von Artemis und ehemaliger Goldman-Sachs-Banker, wird dem Beirat von Bloomwell beitreten. Auch das Family Office des Logistikunternehmers Peter Anthony Cremer beteiligt sich an der Finanzierung. Insgesamt erhält Bloomwell einen einstelligen Millionenbetrag, der für die Deckung von Kosten und den Ausbau der IT-Infrastruktur verwendet werden soll, wie CEO Kouparanis erklärt.
Bloomwell wurde im Jahr 2020 von Niklas Kouparanis, seiner Schwester Anna-Sophia und zwei weiteren Partnern gegründet. Das Unternehmen beschäftigt mittlerweile rund 250 Mitarbeiter und verzeichnet einen hohen einstelligen Millionen-Umsatz. Derzeit beschränkt sich Bloomwell auf den Verkauf von medizinischem Cannabis. Seit 2017 können Ärzte Hanf als Therapie gegen starke Schmerzen verschreiben.
Kostenloser Lieferservice für Cannabis-Produkte
Bloomwell bezieht seine Ware aus 17 verschiedenen Ländern, darunter Kolumbien, Kanada, Australien und Portugal. In Deutschland vertreibt das Start-up medizinisches Cannabis unter verschiedenen Marken, wie beispielsweise "Breezy". Über den zum Unternehmen gehörenden Online-Marktplatz "Grüne Brise" wird das rezeptpflichtige Hanf direkt nach Hause geliefert. Darüber hinaus bietet "Algea Care" telemedizinische Beratung für Cannabis-Patienten an. Obwohl CEO Kouparanis von hohen Wachstumsraten schwärmt, macht das Unternehmen derzeit noch keine Gewinne. Allerdings soll sich dies im vierten Quartal dieses Jahres ändern.
Die neuen Investoren sollen dabei helfen, das Unternehmen profitabel zu machen. Bloomwell wird jedoch wahrscheinlich weiteres Kapital benötigen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach arbeitet daran, Cannabis nicht nur für medizinische Zwecke, sondern auch für den Haus- und Freizeitgebrauch zu legalisieren. Allerdings gibt es noch hohe juristische Hürden zu überwinden. Kouparanis geht davon aus, dass eine Legalisierung im Jahr 2024 möglich sein wird. Bloomwell bereitet sich bereits darauf vor, von einer Legalisierung zu profitieren. Um weiteres Kapital zu beschaffen, plant das Unternehmen im kommenden Jahr eine große Finanzierungsrunde mit Risikokapitalgebern. Bis dahin dürfte sich auch die Situation bezüglich der Legalisierung geklärt haben.
Moritz Bleibtreu und Bloomwell planen zusammen Aktionen gegen die Stigmatisierung von Cannabis. Bloomwell ist jedoch nicht das einzige Cannabis-Start-up, das auf Promi-Investoren setzt. Das Berliner Unternehmen Sanity hat ebenfalls prominente Investoren wie den Rapper Snoop Dog, den TV-Moderator Klaas Heufer-Umlauf sowie die Fußballer Mario Götze und Andre Schürrle.