Indica vs. Sativa

Allgemeine Informationen über Cannabis
Indica vs Sativa

Zuletzt aktualisiert 18. Februar 2023

Cannabis ist in aller Munde und erfreut sich immer größerer Beliebtheit auf der ganzen Welt. Egal, ob man es medizinisch oder freizeitlich nutzt, die Unterschiede zwischen den verschiedenen Sorten können sehr verwirrend sein. Seit Jahrzehnten wird die Cannabispflanze in die zwei Unterarten Indica und Sativa unterteilt, die aufgrund ihrer verschiedenen Eigenschaften und Wirkungen sehr unterschiedlich eingesetzt werden. Doch wie genau unterscheiden sich Indica und Sativa, und wie zuverlässig sind diese Unterschiede? In diesem Artikel werden wir einen genauen Blick auf die Unterschiede zwischen Indica und Sativa werfen und die wichtigsten Fakten und Mythen rund um diese beiden Unterarten aufdecken. Wenn Sie also auf der Suche nach mehr Informationen über Cannabis sind oder einfach nur neugierig auf die verschiedenen Sorten sind, dann lesen Sie weiter und entdecken Sie die spannende Welt von Indica und Sativa.

Was heisst Indica und Sativa überhaupt?

Der schwedische Botaniker Carl Linnaeus war der Erste, der im Jahr 1753 Cannabis sativa beschrieb. Er stützte seine Beschreibung wahrscheinlich auf damals in Europa angebaute Cannabispflanzen, die hauptsächlich für die Produktion von Fasern, nahrhaften Samen und Hanföl genutzt wurden. Diese Pflanzen ähnelten dem heutigen sogenannten "Nutzhanf" mit ihren langen, fasrigen Stämmen, dünnen, hellen Blättern und feinen Blüten, die geringe THC-Werte enthielten. Moderne Biologen vermuten, dass diese Beschreibung von Linnaeus nicht präzise genug war und sie sich vermutlich auf mehrere Sorten bezog (Clark & Merlin, 2016).

Der Begriff "Cannabis indica" wurde hingegen von dem französischen Biologen Jean-Baptiste Lamarck im Jahr 1785 geprägt. Er beschrieb damit die Cannabiscultivare, die aus Indien stammen und sich deutlich von den von Linnaeus beschriebenen Pflanzen unterscheiden. Diese Pflanzen waren kleiner, wiesen breitere, dunkelgrüne Blätter auf und produzierten harzige Blüten mit hohen THC-Mengen. Sie wurden in Indien und angrenzenden Gebieten häufig als Teil von spirituellen Zeremonien konsumiert. Wegen des starken Unterschieds zwischen Cannabis sativa und Cannabis indica schlug Lamarck vor, die Pflanzen als zwei verschiedene Spezies einzustufen.

Obwohl die Begriffe "Indica" und "Sativa" immer noch in vielen Diskussionen über Cannabis verwendet werden, sind sie in der modernen Cannabis-Industrie und Wissenschaft umstritten. Viele Züchter und Konsumenten unterscheiden Cannabispflanzen immer noch anhand ihrer Morphologie und ihrer vermeintlichen Wirkungen, während Forschungsergebnisse darauf hindeuten, dass diese Unterscheidung nicht immer korrekt ist. In diesem Artikel werden wir uns eingehender mit den Unterschieden zwischen Indica und Sativa beschäftigen und die Mythen und Fakten um diese beiden Unterarten aufdecken.

Was genau sind Indica, Sativa, Ruderalis und Hybride?

Wenn es um die verschiedenen Arten von Cannabis geht, ist es üblich, Sorten in Sativa, Indica und Hybride zu kategorisieren. Sativa-Sorten haben normalerweise größere, dünnere und hellere Blätter als Indica-Sorten, sowie längere Blütezeiten. Indica-Sorten hingegen sind in der Regel kleiner mit breiteren, dunkleren Blättern und kürzeren Blütezeiten. Hybride sind eine Mischung aus beiden und können unterschiedliche Anteile von Sativa- und Indica-Genetik enthalten.

Es ist wichtig zu beachten, dass der Begriff "Sorte" eigentlich auf einen spezifischen Cultivar verweist, der einzigartige Wachstumsmerkmale, Effekte oder Aromen aufweist. Im Gegensatz zu anderen Pflanzen, die in hohem Maße stabilisiert wurden, hat Cannabis einen reichen Genpool und kann viele verschiedene Cultivare hervorbringen.

Abgesehen von Sativa und Indica gibt es noch eine dritte Art von Cannabis: Cannabis ruderalis. Diese Sorte wird normalerweise als "wilde" oder "nicht-domestizierte" Art bezeichnet und wächst hauptsächlich in osteuropäischen Ländern sowie in Teilen Zentralasiens. Im Gegensatz zu Sativa- und Indica-Sorten hat Cannabis ruderalis eine sehr kurze Wachstumszeit und blüht unabhängig von der Lichtmenge, was es zu einer idealen Wahl für Outdoor-Anbau und Zucht in nördlichen Klimazonen macht. Während sie normalerweise eine geringere Konzentration von THC und anderen Cannabinoiden aufweist als Sativa- und Indica-Sorten, enthält Cannabis ruderalis oft höhere Mengen von Cannabidiol (CBD), einem nicht-psychoaktiven Cannabinoid mit verschiedenen potenziellen medizinischen Anwendungen.

Haben Indica und Sativa unterschiedliche Wirkungen?


In der Cannabis-Community gibt es seit langem die Überzeugung, dass Indica- und Sativa-Sorten unterschiedliche Wirkungen haben. Menschen haben die Annahme, dass Cannabis sativa energiegeladene, kreative und erhebende Wirkungen (bekannt als "High") hervorruft, während Cannabis indica entspannend, schläfrig und körperlich entspannend wirkt (bekannt als "Stoned"). Viele Grower, Nutzer und einige Fachleute vertreten diese Ansicht noch immer, aber die wissenschaftliche Literatur zur Ursache der verschiedenen Wirkungen von Cannabis ist alles andere als eindeutig.

Zunächst könnte man annehmen, dass die unterschiedliche Wirkung von Sativa- und Indica-Pflanzen auf die möglichen Unterschiede in ihrer Cannabinoidkonzentration zurückzuführen ist. Frühere Einstufungen von Linnaeus und Lamarck könnten darauf hindeuten, dass die von Lamarck beschriebenen Indica-Pflanzen wahrscheinlich mehr THC enthalten als die fasrigen, von Linnaeus beschriebenen Hanfpflanzen. Dies ist jedoch heute nicht mehr zutreffend, da sowohl THC-reiche Indica- als auch THC-reiche Sativa-Sorten auf dem Markt erhältlich sind, und Studien zeigen, dass es zwischen ihnen keine wesentlichen Unterschiede im Cannabinoidgehalt gibt.

Neuere Forschung deutet darauf hin, dass Terpenkonzentrationen einen Einfluss auf die psychoaktive Wirkung von verschiedenen Cannabis-Cultivaren haben können. Eine Studie von Arno Hazekamp et al. (2016) untersuchte die chemischen Variationen von 68 Sativa- und 63 Indica-Sorten. Dabei stellten die Forscher fest, dass Sativas und Indicas tatsächlich durch ihren Terpen-Gehalt voneinander unterscheidbar waren. Sativa-Pflanzen enthalten in der Regel höhere Konzentrationen von Trans-Bergamoten, Trans-β-Farnesen, Δ³-Caren und Terpinolen, während Indica-Pflanzen höhere Konzentrationen von β- und γ-Eudesmol, Guaiol, Myrcen und γ-Elemen aufweisen. Darüber hinaus wurden hydroxylierte Terpene wie β-/γ-Eudesmol, Guaiol, α-Terpineol und Borneol fast ausschließlich in Indica-Proben gefunden.

Die Ergebnisse deuten auf die Notwendigkeit einer präziseren Möglichkeit der Einstufung von Cannabis hin, die nicht nur auf dem vermeintlichen genetischen oder geografischen Ursprung der Pflanze, sondern vielmehr auf ihrer chemischen Zusammensetzung basiert. Diese Erkenntnisse tragen zur Erforschung der potenziellen Ursachen für die vielfältigen Wirkungen von Cannabis bei.

Typ 1, Typ 2 und Typ 3 Kennzeichnung von Cannabis

Einige Fachleute und Akteure in der Cannabisbranche haben versucht, sich von der herkömmlichen Unterscheidung zwischen Sativa und Indica zu distanzieren, indem sie stattdessen ein Modell vorschlagen, das sogenannte Cannabis-"Chemovare" anhand ihres THC- und CBD-Gehalts kennzeichnet. Ursprünglich wurde dieses Modell in den 1970er Jahren von Forschern für rechtliche und juristische Zwecke vorgeschlagen (Small & Beckstead, 1973). Es teilt Cannabis in:

Typ I - enthält hauptsächlich THC

Typ II - hat ein ausgewogenes Verhältnis von THC und CBD

Typ III - enthält hauptsächlich CBD

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass dieses Modell keine Unterschiede in Terpenen berücksichtigt, die wahrscheinlich eine wichtige Rolle für die Wirkung von Cannabis auf uns spielen (Ferber et al., 2020).

Eine neue Ära für die Kategorisierung von Cannabis-Sorten

Im 18. Jahrhundert wurden die Bezeichnungen "Sativa" und "Indica" geschaffen, um die verschiedenen Morphologie-Typen von Cannabis zu klassifizieren. Heute werden dieselben Begriffe verwendet, um die Wirkung von Cannabis-Varietäten zu beschreiben, ohne dass wissenschaftliche Grundlagen dafür vorliegen.

Da unser Wissen über Cannabis exponentiell wächst und moderne Labortechnologien es ermöglichen, die chemische Zusammensetzung von Pflanzen zu analysieren, könnte es angesichts der zunehmenden Verfügbarkeit von Cannabis und politischer Veränderungen höchste Zeit sein, die alten Indica-/Sativa-Bezeichnungen zugunsten wissenschaftlich fundierter Ansätze aufzugeben, die auf chemischen Bestandteilen basieren. Wie Dr. Ethan Russo in einem Interview aus dem Jahr 2016 bemerkte: "Man kann anhand von Größe, Verzweigung oder Blattmorphologie nicht den biochemischen Gehalt einer Cannabispflanze abschätzen. Nur eine biochemische Analyse kann dem Konsumenten oder Wissenschaftler sagen, was tatsächlich in der Pflanze enthalten ist" (Piomelli & Russo, 2016).

Zum Glück sind die Bezeichnungen "Indica" und "Sativa" nicht erforderlich, um die beste Cannabis-Sorte für unsere Bedürfnisse auszuwählen. Dank der Fortschritte in der Cannabis-Zucht und Wissenschaft können Saatgutunternehmen und Händler nun eine viel bessere Vorstellung davon vermitteln, welche Wirkungen und Anbaueigenschaften ein bestimmter Cultivar hat, anstatt Sorten unter einer großen Kategorie von Indica oder Sativa zusammenzufassen. Bei Bob‘s Buds gibt es eine große Auswahl an hochwertigen Sorten, von denen jede einzigartige Wirkungen hat, wie in ihren individuellen Beschreibungen detailliert beschrieben.

Häufig gestellte Fragen:

Was ist besser, Indica oder Sativa?

Traditionell wurde Cannabis in Sativa- und Indica-Sorten eingeteilt, wobei Sativa als anregend und Indica als beruhigend gilt. In der Wissenschaft wird jedoch zunehmend kritisiert, dass diese Einteilung zu ungenau und einseitig ist.

Eine Sorte kann beispielsweise als Sativa eingestuft werden, aber dennoch eine beruhigende Wirkung haben. Das liegt daran, dass die Wirkung von Cannabis auf eine Vielzahl von Faktoren zurückzuführen ist, einschließlich der spezifischen Cannabinoid- und Terpen-Profile.

Cannabinoiden wie THC und CBD sind in verschiedenen Konzentrationen in verschiedenen Sorten enthalten, und sie können unterschiedliche Auswirkungen auf den Körper haben. THC ist beispielsweise bekannt dafür, psychoaktive Wirkungen zu haben, während CBD oft mit entspannenden und entzündungshemmenden Eigenschaften in Verbindung gebracht wird.

Terpene sind Aromastoffe, die in vielen Pflanzen, einschließlich Cannabis, vorkommen. Terpene können auch Auswirkungen auf die Wirkung von Cannabis haben, da sie synergistisch mit Cannabinoiden interagieren können. Zum Beispiel kann das Terpen Myrcen, das in vielen Cannabis-Sorten vorkommt, die psychoaktive Wirkung von THC verstärken.

Daher argumentieren viele Wissenschaftler und Fachleute der Cannabisindustrie dafür, dass eine detaillierte Übersicht der Cannabinoid- und Terpen-Anteile in jeder Sorte zu einer genaueren Bestimmung der Wirkungen und des Nutzens von Cannabis führen könnte. Eine solche Unterscheidung könnte helfen, den Kunden bei der Auswahl der für ihre Bedürfnisse am besten geeigneten Sorte zu unterstützen und den medizinischen Fachkräften bei der Verschreibung von Cannabis als Medizin zu helfen.

Was macht müde, Indica oder Sativa?

Es ist ein weit verbreitetes Missverständnis, dass Cannabis-Sorten einfach als Indica oder Sativa kategorisiert werden können und dass diese Bezeichnungen eine zuverlässige Aussage über die Wirkung der Pflanze ermöglichen. Es ist viel wichtiger, das Cannabinoid- und Terpenprofil der jeweiligen Sorte zu betrachten, um ihre einzigartigen Eigenschaften zu verstehen. Cannabinoide wie THC und CBD, die in unterschiedlichen Mengen in verschiedenen Sorten vorkommen, beeinflussen die Wirkung von Cannabis auf den Körper und können Schmerzen lindern, die Stimmung verbessern oder die Entspannung fördern.

Terpene sind ätherische Öle, die in vielen Pflanzen vorkommen, einschließlich Cannabis. Sie sind für den Duft und Geschmack von Cannabis verantwortlich und können ebenfalls Auswirkungen auf die Wirkung haben. Einige Terpene haben beispielsweise beruhigende oder anregende Eigenschaften, während andere schmerzlindernd oder entzündungshemmend sein können.

Deshalb sollten Konsumenten sich nicht nur auf die Bezeichnungen Indica oder Sativa verlassen, sondern sich über das Cannabinoid- und Terpenprofil jeder Sorte informieren, die sie konsumieren möchten. Auf unserer Webseite bieten wir detaillierte Informationen über alle unsere Cannabissorten, einschließlich ihrer einzigartigen Eigenschaften und Wirkungen, damit unsere Kunden die richtige Wahl für ihre Bedürfnisse treffen können. Es ist wichtig, sich Zeit zu nehmen, um die verschiedenen Sorten zu erforschen und das für sich am besten geeignete Produkt zu finden.

Kurz gefasst: Es kommt auf die Sorte an!

Hier finden Sie zu jeder Cannabissorten spezifische Informationen: https://bobsbuds.de/cannabissorten

Was knallt mehr, Indica oder Sativa?

Die Einteilung von Cannabis in Indica- und Sativa-Sorten ist bei vielen Konsumenten gängige Praxis, um unterschiedliche Wirkungen zu erzielen. Jedoch haben Forscher in den letzten Jahren herausgefunden, dass es nicht ausreicht, nur zwischen Indica und Sativa zu unterscheiden, da diese Unterscheidung zu ungenau ist. Es ist bekannt, dass die Wirkung von Cannabis von vielen Faktoren abhängt, wie zum Beispiel dem Cannabinoid- und Terpenprofil.

Das Cannabinoid- und Terpenprofil gibt Auskunft darüber, welche spezifischen Wirkstoffe in einer bestimmten Sorte enthalten sind. Ein höherer Gehalt an THC, dem Hauptpsychoaktivum von Cannabis, kann beispielsweise zu einer stärkeren euphorischen Wirkung führen, während ein höherer Gehalt an CBD, einem nicht-psychoaktiven Cannabinoid, eine eher beruhigende Wirkung erzeugt. Terpene, die aromatischen Verbindungen in Cannabis, haben auch eine wichtige Rolle bei der Wirkung von Cannabis. Limonene, beispielsweise, können eine aufhellende Wirkung haben, während Myrcen beruhigend wirkt.

Bei der Auswahl einer Cannabissorte ist es daher wichtig, sich auf das Cannabinoid- und Terpenprofil zu konzentrieren, anstatt nur auf die Einteilung in Indica oder Sativa. Auf unserer Webseite bieten wir detaillierte Informationen zu jeder unserer Sorten, einschließlich ihres Cannabinoid- und Terpenprofils sowie anderer Eigenschaften, die für die Konsumenten von Interesse sein können. So kann man leichter eine Sorte auswählen, die den persönlichen Bedürfnissen und Präferenzen am besten entspricht.